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Entlassung=Freiheit

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Ich bin entlassen worden. Es hat zwar gedauert bis ich meine ganzen Entlassberichte hatte und bis zum Schluss war nicht klar ob ich nun wirklich das Krankenhaus verlasse….aber zu guter letzt hat man mich dann doch nach Hause geschickt.

Es waren heute insgesamt 6 Studenten bei mir um mich zu untersuchen bzw. um von mir zu lernen. Denn meine Lungengeräusche sind leider so extrem gut hörbar, dass die Studenten es mit mir einfacher haben. Dieses obstruktive, also das eingeengte wäre bei mir sehr hörbar. Was dazu kommt ist, dass meine untere Lungenhälfte nicht vorhanden ist und die Studenten es besser zu unterscheiden lernen.

Die erste Gruppe war eine prima Gruppe. Sehr nett und wissbegierig. Auch der Patientenumgang war vorbildlich. Sie haben mich über sehr vieles ausgefragt und ich begann einfach zu erzählen. Sie fanden den Umgang mit meiner Erkrankung sehr begeisternswert und zeigten auch reges Interesse.
Die zweite Gruppe war auch nett aber etwas unbeholfener. Stellten aber auch gute und zielgerichtete Fragen.

Mir ist aufgefallen in meinem Erzählen, dass mir unterbewusst sehr wohl klar ist wie viel bei mir schief lief. Kotrollmaßnahmen wurden niemals regelmäßig durchgeführt seit Beendigung der Therapie zur Transplantation. Ich wurde zu keinem Facharzt oder sonstigem geschickt, man hat für nichts gesorgt und das obwohl man über den Verlauf der Krankheit sehr gut damals bescheid wusste. Die meisten Ärzte bei denen ich war mussten die Krankheit erstmal „googeln“…dann wusste ich schon bescheid, dass der mir nicht helfen kann. Man hat mich quasi richtig im Stich gelassen obwohl man sehr sehr gut wusste, dass man vieeeles hätte vermeiden können. Auch den Krebs….! Durch regelmäßige Nachsorge in Kombination mit Aufklärung, regelmäßige Blutkontrollen…ich rede nicht von kleinem Blutbild…sondern von großen Kontrollen….alles hat man bei mir ausgelassen. Man hat mich in mein Unheil stürzen lassen. Ich bin das beste Beispiel für gescheiterte Medizin!
Und im Nachhinein muss ich das mit all den Konsequenzen tragen.

Klar: ich kann an der aktuellen Lage nichts ändern. Es ist nun mal meine Prüfung bzw. mein Schicksal…aber wenn ich andere davor bewahren kann, dann werde ich das auch mit all meiner Kraft machen. Ich werde jedem helfen der mir in die Finger kommt, jeden aufklären, der ansatzweise Interesse zeigt und jeden unterstützen, der sich in derselben Situation befindet. Ich empfinde es geradezu als meine Pflicht dies machen zu müssen, denn ich wünsche meinem Erzfeind (ich hab zwar keinen, aber Redewendung eben) nicht ansatzweise das, was ich durchmachen muss gerade. Und jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, indem er mich unterstützt mit der Publizierung dieser Seite. Also bitte helft mir und helft anderen und versucht so oft es geht die Seite zu verfolgen und zu teilen, damit ich viel viel mehr Menschen erreiche.

Ich danke euch ❤